!!! ATTENTION !!! – Überlänge
… was höre ich da, ma maladie – wie, MAMAladie – Mama maladie … meine Krankheit – die Krankheit der maman …???
Maître Gims (auf die Ohren … von morgens bis abends)
Kommt es uns nicht bekannt vor – und gleichermaßen befremdlich. Da drängt nach unendlich langer Warterei – mit vielen Träumen und Wünschen für das Danach ein kleiner Mensch hinaus – endlich – die Welt zu erblicken, selbständig und frei zu atmen, zu existieren …
Wir haben getan was wir konnten, vom abrupten Rauchentzug, Alkoholverzicht über langwierig öde und oftmals desillusionierende Schwangerschaftsvorbereitungskurse mit Schilderungen von Mehrfachtäterinnen, die das schon mind. ein mal häufiger durchgemacht haben als wir … Oh, Graus!! Wir quälten unsere geschundenen Körper in unförmigen Klamotten, die geschwollenen Füße in viel zu kleinen Schuhen, durch unerträglich heiße Sommertage und … Nächte. Fachliteratur (richtig Atmen, Stillen leicht gemacht, wie lernt mein Baby durchschlafen, …) … kannten wir … alle. Wir atmeten uns probeweise ins Nirwana und festigten den Beckenboden mit unmöglich konischen Objekten an Orten, die eigentlich zu Besserem gedacht sind.
Yes, I know … so klingt das wohl … Selbstmitleid !!!
Und, … ja, nicht zu vergessen, übelste Fehldiagnosen, rüde voll in die F….., soz., Fruchtwasserpunktion Ende des 6. Monats, Horrorszenarien … und, durchhalten … es wird alles gut !!!
Endlich, die ersten Wehen … schmerzhafte Anzeichen, untrügerische Male, dass es wohl losgeht – jähes Ende einer langen Wartezeit; Der Anfang von etwas ganz Neuem, Unbekanntem; von etwas, über das wir theoretisch bestens informiert waren … und doch keinen blassen Schimmer hatten!!!
Seltsame Natur, harte und doch gerechte Natur ?!? … Sind wir doch nicht alleine, jede Mutter (ein jeder Spezies), trägt so ihr ureigenes Päckchen … forever.
Langsam verblassende, aber dennoch immer präsente Erinnerungen an äußerst turbulente Zeiten.
Zwischenbemerkung: Gott meinte es zumindest in diesem Punkt gnädig mit uns – an den Schmerz an sich können wir uns nicht erinnern, wenn auch an die Umstände (unter uns gesagt, das genügt !!!)
Da hat man sich gepeinigt in schrecklichen, splattermoviehaften, weiß gekachelten Räumen mit unglaublich einfühlsamen grün gewandeten SchwesterMonstern, zugedrogt mit Wehenmitteln und dann … nach langem Nichts … eine feldwebelgleiche Stimme aus dem Off „Höre se auf zu presse, des is schlecht für de kindliche Kopf“ – Wie bitte ?!? … ich dachte eigentlich, aber, hier wird nicht gedacht !!! … Die klugen Ratschläge der netten Hebamme, alle zuversichtlichen Ratgeber … hau in die Tonne !!!
Vorbei … weg … lediglich ein Dunst der Erinnerung, eine Ahnung trübt unser Hirn, das just zerrissen wird von Sorgen, Schmerzen, Martyrium, Fetzen, wie „Jetzt ist alles aus – kein Baby – Stillstand – alles für die Katz – Aus und vorbei …———- ENDE“.
Dann plötzlich die erlösende Stimme des Arztes „Jetzt reicht´s, Schluß mit der Quälerei, wir holen es ! …“ . Du wirst umgebettet auf eine schmale Pritsche, auf die du, wärst du nicht fixiert mit diesen „Elefantenmaßen„(unter normalen Umständen, aber das sind es ja nicht) niemals gepaßt hättest … auf der du dann erneut, eine gefühlte Ewigkeit, in Wartestellung verbringst (Katheder, mehr muss man nicht sagen !!!). Ein letzter hilfloser Blick in verständnislose Augen, die sich gen Himmel verdrehen, da du, vollgepumpt mit diesen Mittelchen und der strikten Anweisung nicht zu pressen, vor Schmerzen wimmerst, die Tränen fließen.
Schließlich und endlich … wird alles schwarz … Erlösung … Ruhe! Du siehst nichts, du fühlst nichts und denken … tust du auch nichts mehr.
Als du endlich zu dir kommst – noch ganz benommen – liegt ein kleines Wesen neben dir – fremd und doch so vertraut … ein Teil von dir und doch eindeutig ein Individuum, nein, kein Klon (schon gar nicht, wenn es sich um einen Jungen handelt) – Von jetzt auf nachher alles vergessen … Schmerzen, Sorgen – weg, wie fortgeblasen ! Es ist da! Nix umsonst, für die Katz ! Es hat sich doch gelohnt … alles dran Händchen, Füßchen … alles da. Und riesige Augen, die dein Herz zum Schmelzen bringen.
So muß sich Glück anfühlen !!!
Klar, naiv sind wir nicht – wir ahnen bereits, daß das nicht für immer so bleiben wird. Aber, wir sind gewappnet, wir werden es schaffen …, das ziehen wir durch … auf immer und ewig … in guten wie in schlechten Zeiten (denn, scheiden lassen kann man sich vom Auserwählten, nicht aber von seinem eigenen Kinde, … komme was wolle).
Und, wie erwartet, es komme was wolle / solle / sein muss … .Nach vielen Hochs und Tiefs, vom ersten Mama, über Trotzphasen, Tonnen an Kreativität (farbenfrohen Bildern, phantastischen Gebilden und Playmobilmärchen, himmelhohen Legobauten, … wundervollen Zukunftsvisionen …)
Die erste Ernüchterung – der Schuleintritt – … langsam bröseln Wunder und Traumgebäude – es halten Gemeinplätze Einzug … Nein, bloß nicht anders, bloß kein Opfer sein … Klavier … Geige … Fehlanzeige!!! Die kleinen Menschen haben ihre eigenen Vorstellungen … und was nicht zur Gemeinschaft passt, das passt halt überhaupt nicht! …
Warum eigentlich? …
Wir versuchen ein letztes Aufbäumen … erzählen von unserer eigenen Jugend – die doch soo anders verlief … keine Chance … eine Welt (un) digitalisiert … einfach … handmade … von gestern … pah!!! Was weißt du schon?!? Sicher … man könnte oder sollte vielleicht „dem Kinde zuliebe“ seinen Willen beugen, es „zu seinem Glücke“ zwingen … Wollen wir das ? Wirklich? …
Ein bekanntes Zwiegespräch zwischen unseren Ohren … welches uns mindestens Tage lang nicht verlassen wird.
Soll ich? … oder doch lieber nicht? Du mußt sagen, wo es langgeht, Du kennst dich aus, … Wertevermittlung, … Pflicht oder Kür ?!?
NEIN – schreit mein Bauchgefühl HALT … einerseits hast Du Recht … früher … Aber, es ist nicht mehr früher, es ist jetzt … und jetzt ist gestern schon veraltet, irrelevant. Also, mach Dich locker, mach Dich biegsam, wie der Bambus … und geh mit der Zeit!!! Laß den Dingen ihren Lauf und vertraue ihr …, sie wird´s schon richten … denn, das tut sie, immer !! Die Zeit! … Oder nicht?
So vergehen die Jahre, wir lachen, weinen und halten unserem Credo die Treue. Wir versuchen vorbildhaft Werte, Stärken und Toleranz zu vermitteln (nebenbei sozusagen … und ab und zu auch von Aug zu Aug) … es bleibt nicht aus, dass selbst der tadelloseste Mensch bloß Mensch ist und sich früher oder später outen muss, als fehlerhaftes Mangelwesen … Aber, sollte Humanität nicht auch einen wesentlichen Bestandteil der Erziehung ausmachen?!?
Doch, spätestens dann, wenn uns die Pubertät ereilt, … ereilt uns die raue Realität … Toleranz, Humanität, Werte? … Nur Phrasen ??? Wie war das „Nicht mein Zirkus, nicht meine Affen“, so ein Freund; Yo, so oder so ähnlich!!! … Alzheimer? … bloß nicht !!! Demenz?…in dem Alter? Wer weiß schon, was konsumiert wurde? … Anarchie? … davon hat man ja schon gehört!
Und selbst aus Kreisen .. in denen bisher alles bestens verlief … hört man gelegentlich Unglaubliches.
Harsche Worte, Vorwürfe … mitten in die F….. soz.. Stiere – Löwen – mit dem Kopf durch die Wand … alles niedertrampeln was nicht niet- und nagelfest ist … gut gebrüllt … naturgegebener Monarch der Tierwelt, ohne Frage! … Oder doch? Respektlosigkeiten! … Aber, was ist schon Respekt, wenn die Luft angefüllt ist von lautem Gangsta-rap (von morgens bis abends) – Dauerberieselung … steter Tropfen höhlt den Stein!
Lichte Momente / Hoffnungsschimmer / Augenblicke der Harmonie wechseln sich ab mit Verzweiflung und Sorgen.
Geht alles gut, habe ich versagt, … bin ich eine gute Mutter … für meine Kinder?
Was ist Liebe? … Liebe, der Kitt, der alles zusammenhält … bedingungslos, so Gott will!
Memories
— Zettelchen, mit Du bist die weltbeste Mama — „Mama, Mama ich muss dringend mit dir reden“, … — „Halt mich!“ … — „Mum, Mum, laß nen Kaffee trinken gehen … ich lad dich auch ein“ — „Komm erstmal runter ! Keep cool, die blöde Kuh kann dir doch nicht das Wasser reichen … ich hol dir erstmal nen Sekt!“ — „Wo ist der wichtigste Mensch in meinem Leben? …meine Mama?“ (wenn auch trunken oder gerade deshalb) — Mum, Mama, Mami !!!
Wie war das bei Nimm 2? Eine Mutter kann nicht aus ihrer Haut! … wie wahr!!!
Sie proben den Widerstand, testen, reiben sich an dir (an wem denn sonst? – Risiko mit doppeltem Boden, soz.) Du als Bollwerk, das standhält, selbst gegen eine Übermacht, wenn der eisig kalte Wind pfeift, heiße Vulkane sich über dich ergießen.
Sie sollen bloß nicht in unserem Schatten wachsen … Laß sie gehen … unerbittlich – der Sonne entgegen (Energie des Lebens) mit der Chance in den Himmel zu wachsen, kraftvoll ihren Träumen entgegen, wie einst. Himmelhoch, schwindelerregend – without limit – in ihrem eigenen Leben! Laufen, atmen lernen … autark, auf eigenen Beinen – auch, mit dem Risiko sich blutige Knie zu holen (du bist dennoch das Pflaster). So viel Vertrauen muss sein, … das ist schließlich deine Aufgabe, … als Mutter!!! Oder nicht …?!
Und, ganz klar (allen Unbillen und Widrigkeiten zum Trotz) … ich würd´s immer wieder tun … Wiederholungstäterin, soz.!!!
P.s.: für meine zwei unbändigen Vollblutpferde Arman & Julian in Liebe maman xxx