Bibliophilie oder die Liebe zu den Büchern

bi·b·lio·phil

Es herbstet schon.

Die Tage werden kürzer, die Nächte länger und kälter …

… Zeit für Klischees!

Nach einem anstrengenden Arbeitstag, dem Hundespaziergang, dem letzten Gassi des Tages  … bei Hundewetter;

Raus aus den Heels, raus aus Anzug und Kostüm …

… rein in den home dress, rein in die bequemen Pantoffeln,

fröstelnd, nach der Tasse Tee oder auch (jedenfalls meiner Generation wohlbekannt) heißen Tassensuppe greifend, lassen wir uns in die weichen Kissen sinken. Die echten Romantiker unter uns (mich eingeschlossen) entzünden min. 20 Kerzen und on top – nicht zu vergessen, den Kamin.

Wohlig wärmende Flammen (bei der städtischen Variante müssen wir uns das Knistern eben vorstellen – oder aber (das dürfte kein Problem darstellen – der Technik sei Dank– kann auch hier Abhilfe geschaffen werden) mit der nötigen App fürs „Feuerspratzeln“ nämlich. …

Noch gemütlicher wird’s, wenn unser zweites Device obendrein Gewitter oder Regen im Hintergrund inszeniert, … Alexa versorgt uns mit der nötigen Jazz-Untermalung (immerhin stehen uns – ganz nach Gusto – mehrere Mio. Titel on demand zur Verfügung)

So kuscheln wir also, in warme Decke gehüllt, mit unserer dampfenden Tasse in der Hand vor dem Kamin (in Ermangelung eines solchen auch vor der Flachversion … Kamin-App auf der Mattscheibe (die raunende Hintergrundmusik läßt sich – glücklicherweise – abstellen) … wir haben ja unseren Alexa-Jazz!!!

Nun gut, da sitzen wir also, in unserer Ur-Gemütlichkeit, und lauschen dem Pfeifen des Windes um die Häuserecken (sofern die Wohnsituation dies zulassen sollte) …

… und ja, wir greifen … endlich … na, zu was wohl?

Ja, dem Kindle, dem ipad …

… ???

STOP!!!

… klingt ja alles sehr romantisch, aber mach mal nen Punkt!!!

… ich muss gestehen, dass selbst ich in gewissen Situationen – gelegentlich – den Vorzügen von

Hörbuch (auf langen Autofahrten oder im Flieger) oder des sog. e-books (alle gesammelten Werke auf gerade mal 6 Zoll, im Urlaub am Pool z.B.) fröne.

Aber, hier und jetzt …

… Mmhh!!!

In einer Welt der digitalen Devices … hat es dennoch überlebt, viele Jahrhunderte …

… der Klassiker  das BUCH.

Das Buch ist tot, es lebe das Buch!

Für mich wird sich das wohl niemals ändern.

Ich liebe Bücher!!!

Ja, es ist wahr – bekennende Bibiophile, sozusagen.

Hello, my name is Eva and i am bibliophil!!!

Alleine die Cover (Farben Haptik, Handwerkskunst, … gut, insbesondere der sogenannten coffeetable books.

dann der Geruch, ist jemandem, außer mir, mal bewußt aufgefallen wie unterschiedlich Bücher riechen können? …

… „what a smell“ !

Trocken-staubig, frisch-ein wenig wie Sägespäne, … ein Hauch vom Holz des Waldes … würzig, lieblich … pudrig.

Der bekannte Slogan

Ein Mensch der nicht min. 50 Bücher sein eigen nennt ist mir suspekt.

… so oder so ähnlich, wie dem auch sei!

Ich liebe Bibliotheken!

Bücherwände auch Regale …

… Tische (Nacht-, Beistell-, … coffeetables) voller Bücher.

Mir kommt die Erinnerung an Studentenbuden mit Stapeln gesammelter Werke neben dem Futon … obenauf die Tasse Kaffee. Wenn ein Cover (vornehmlich die der Sachbücher nicht gefiel … fix ein Einband aus Florentiner Papier installiert)

… das waren Zeiten!

Ja, lifestyle, Lebensqualität, Dolce Vita … Kultur …

… zum Anfassen und immer wieder konsumieren.

Nein Danke, ich habe schon ein Buch!

… gilt hier nicht!

Schriftlich festgehaltenes Wissen, konserviert auf papiernen Seiten.

Welten, gepresst zwischen zwei Deckeln.

Abenteuer, Forschung, Romantik, Fiktion-Realität, … Sex?!?

Ein phantastisches Universum, welches sich uns erst erschließt …

… entschließen wir uns das Buch zu öffnen – einen Blick zu wagen!

Aber, VORSICHT!…

… SUCHT gefährdend!

… storytelling …

Keine 10 Jahre mag es her sein – die Kinder noch klein, der Alltag oft anstrengend – als mich eines schönen Tages eine gewissen Vampir-Saga regelrecht in ihren Bann gezogen hat.

Eigentlich nicht meine Kragenweite, oder doch?!

Ja, also das Wochenende war gelaufen! „Mami, steh doch mal auf. Kannst Du nicht mit mir spielen?“ „Nö, frag Papi!“ … So ging das also, bis ich … claro … irgendwann doch noch meinen Platz auf dem Sofa aufgab, um, … na, ja … zum Bahnhof zu tingeln und mir den nächsten Band zu organisieren!

Irgendwie krass!!! …

… Und wo wir gerade bei krass sind (eigentlich wollte ich mir den kleinen Seitenhieb auf die Frankfurter Buchmesse verkneifen?)

Buchmesse – El Dorado des Liebhabers unseres behandelten Mediums! …

… zwischen all den grauhaarig bebrillten Lektoren und rotgelockten Verlegerinnen, freakigen  Poetry Slam Protagonisten

Eine ganz neue Gattung – Massen an verkleideten Gruselgestalten (gleich Hooligans, welche sich für Fussball nicht die Bohne interessieren, nur darauf wartend endlich loszukloppen) als Begleiterscheinungen, die Plätze der Messe belagernd (die haben den Begriff Messe wohl eindeutig falsch interpretiert!)

Menschenmengen/Trauben in skurrilen Kostümen …

Spießerin!!!

werden manche schreien.

Aber leider scheint mir dieser Pulk, um Aufmerksamkeit ringender Fabelwesen, wenig mit echtem Interesse an Literatur gemein zu haben.

Konservativ! Intolerant! … und ausgerechnet Du!!!

Können manche von denen überhaupt buchstabieren?

Total fies!!!

Je sais, … heutzutage gibt’s ja glücklicherweise div. Medien, wie Hörbuch, iPad (Thesaurus macht’s möglich, gell?)

Genug gelästert!!!

Lo so, …

Das ist gar nicht schön!!!

Das war es aber auch nicht … schön!!!

Blättert da doch ein wenig das Image einer großen Buchmesse!!!

Aber, nichtsdestotrotz

Ein Hoch auf das Buch!!! Es lebe das Buch!!! Ein Buch ist kein Buch!!!

Drum mach ich mich auch gleich auf, in den Laden um die Ecke und besorg mir mehr von dem Stoff, den ich so dringend benötige !!!